10.000 Euro für Sport-Talente

„Ich bin heilfroh, dass sich diese Veranstaltung zu einer Tradition entwickelt“, sagte Jörg Schumacher bei der Begrüßung der jungen Sporttalente aus dem Kreis Ostholstein auf dem Bungsberg im Gebäude der Sparkassenstiftungen. Zusammen mit der Vorsitzenden der Sportjugend Mareikje Jeck wurden die Talente der Sportförderung 2023 präsentiert. Der Geschäftsführer der Stiftungen der Sparkasse Holstein bezeichnete Ostholstein als einen „Sportkreis“ in dem statistisch jeder vierte Einwohner im Verein Sport betreibt.

Auch Rainer Rübenhofer hob die Wertschätzung des Kreises für den Sport hervor, der mit 406.000 Euro gefördert werde. „Sport zu treiben ist wichtig für die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden“, sagte der jüngst gewählte 2. Stellvertretende Kreispräsident und fuhr fort: „Dabei steht zunächst nicht die Spitzenleistung im Vordergrund.“ Jeder der sich entscheide Sport zu treiben sei zu beglückwünschen.

Rübernhofer danke den Eltern, Trainern und Funktionären, die „das Rückgrat für reibungslose und effektive Vereinsaktivitäten“ bildeten. Auch Jörg Schumacher nahm die Menschen im Hintergrund in den Fokus und sagte zu den jungen Sportlern: „Ihr erlebt, dass alles nur geht, weil es Trainer und Funktionäre gibt“, und an die Eltern gerichtet: „Super, dass Sie ihre Kinder so unterstützen.“

Von den zehn Talenten hatte es nur Leichtathlet Niklas Sagawe nicht auf den Bungsberg geschafft. Der 23 Jahre alte „Senior“ unter den Talenten steckt derzeit in der Diplomarbeit. Dafür gaben die Brüder Kjell und Mika Jokschat bereitwillig Auskunft über ihren Sport. Mareikje Jeck interviewte alle Sportler zusätzlich zu einem kurzen Video mit denen sich jeder vorstellte. „Ich würde so gerne mal Mäuschen beim Training und den Wettkämpfen spielen“ gestand Jeck zu Beginn und machte klar: „Das ist heute Euer Tag“.

Von Kjell Jokschat erfuhr sie dann, dass er lieber den Diskus wirft als die Kugel zu stoßen. Bei Bruder Mika sei es eher die Tagesform, die darüber entscheide. Beide nannten als Highlight den Wettbewerb, bei dem sie jüngst gegen den Olympioniken Christoph Harting angetreten waren. Mika Jokschat wurde dabei Norddeutscher Vizemeister.

Wie die drei Leichtathleten vom PSV Eutin erhält auch Matthies Rüder vom Fehmarnschen Ringreitverein einen Zuschuss. Das machte die Aufstockung der Fördersumme der Sparkassenstiftung von 5.000 auf 7.500 Euro möglich. Der 18 Jahre alte Schüler kommt weit herum. Belgien, die Niederlande aber auch Großbritannien besucht der Vielseitigkeitsreiter. Da sind monatliche Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro nicht verwunderlich. Sein Highlight sei der Titel als Europameister in Großbritannien gewesen, den er 2023 hofft verteidigen zu können.

Sverre Stammer vom VfL Bad Schwartau ist Schwimmer und Landesmeister über verschiedene Distanzen. Der 16-Jährige schwimmt seit seinem dritten Lebensjahr und gestand einige Schwierigkeiten beim Freischwimmer gehabt zu habe. „Ich mag einfach nicht tauchen.“ In der Wettkampfsaison trainiert er zehn Mal die Woche, vor und nach der Schule. Aktuell ist das Pensum auf die Hälfte reduziert.

Wie Matthies Rüder und Sverre Stammer ist auch Leonis Launhardt neu im Kreis der Talente. Der 15-Jährige ist beim SC Delphin Bad Schwartau aktiv und erhält, wie vier weitere Nachwuchssportler jeweils eine Förderung aus den Mitteln des Kreissportverbandes. Leonis ist in die Landesauswahl berufen und nahm bereits an den Deutschen Meisterschaften in der Berliner Olympiahalle teil. Das sei sein persönliches Highlight für 2022 gewesen.

Die Judoka Bjarne Kasch und Josephine Evers vom PSV Eutin zählen bereits im zweiten Jahr zum Kreis der Talente. Auch wenn sogar auf der Torte zur Konfirmation Judo das Thema war, dreht sich bei Josephine längst nicht alles um den Kampfsport. Zum Ausgleich mache sie auch Hundesport, verriet die 14-Jährige Mareikje Jeck.

Genau wie sie hat auch Bjarne Kasch mit vier Jahren mit dem Sport begonnen. Beide sind Mitglied des Landeskaders. Der Braungurt-Träger ist selbst auch als Trainer für die jüngeren Judoka aktiv, was Jeck ein besonders Lob entlockte: „Schön, wenn man sich schon in so jungen Jahren auch als Trainer engagiert.“

So macht es auch Paula Sill, die vom Schwimmen zur Leichtathletik gekommen ist. Neben dem Training in ihrer Hauptsportart ist die 16-Jährige auch als Schwimmtrainerin aktiv. Ihre Leidenschaft gelte aber dem Weitspring, verriet sie.

PSV-Vereinskameradin Lotta Schirmer hat gerade den Stabhochsprung für sich entdeckt obwohl sie bislang den Sprint als Favoriten hatte. Als Dritte bei den Landesmeisterschaften im Speerwerfen hofft Lotta nun auf einen Erfolg im Stabhochsprung bei den Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr, für die sie sich mit einer übersprungenen Höhe von 3,10 Metern qualifiziert hat. Mareikje Jeck verriet sie, dass Leichtathletik draußen cooler sei als in der Halle, wenngleich dort der Sprint nur für 60 statt 100 Meter gehe.

Bericht: Marc Dobkowitz

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