An einem Dienstag im Laufe des Nachmittags, Sporthalle Hansühn. Der Judonachwuchs aus der Trainingsgruppe 3 des JC Tsukuri Weißenhäuser Strand absolviert konzentriert seine Übungen. Plötzlich ein Schmerzensschrei: Hannes ist bei einem Wurf seines Partners Anton unglücklich gelandet und hat sich das Handgelenk verstaucht. Zugegeben, das ist jetzt ein ausgedachter Unfall – doch sehr schnell wird aus der Fiktion immer wieder Realität. Das bestätigt auch Judo-Trainerin Tanja Lucht, in Personalunion Vorsitzende des rührigen Vereins im Norden Ostholsteins, der unter seinen rund 115 Mitgliedern aktuell 95 Kinder und Jugendliche verzeichnet: „Es kommen immer wieder leichte Blessuren wie Mattenbrand und Prellungen und teilweise auch schwerere Verletzungen bis hin zu gebrochenen Schlüsselbeinen oder Handgelenks- und Sprunggelenksfrakturen vor“. Daher ist es nicht nur aus ihrer Sicht sinnvoll, die jungen Sportlerinnen und Sportler mit den wichtigsten Maßnahmen aus der Ersten Hilfe vertraut zu machen. Tanja Lucht: „Bei uns haben einige Mädchen und Jungen zwar schon ein paar Vorkenntnisse, aber dennoch war es uns wichtig, dass unsere Schützlinge als gesamtes Team einen kompakten Ein- und Überblick aus erster Hand bekommen“.
Genau das ist der Ansatz für die Sportjugend im Kreissportverband Ostholstein (KSV), gemeinsam mit dem DRK Kreisverband Ostholstein den KSV-Mitgliedsvereinen kostenlose Erste-Hilfe-Kurse für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren anzubieten, die direkt in den einzelnen Vereinen durchgeführt werden. Daher war kürzlich DRK-Ausbilder Falko Voß mit umfangreichem Equipment und langjähriger Erfahrung in der Grundschule Hansühn zu Gast, um 19 Judoka von acht bis 14 Jahren in die Erste Hilfe einzuführen. Dass es dabei nicht darum geht, Kinder und Jugendliche zu vollwertigen Ersthelfern auszubilden, liegt auf der Hand, wie Falko Voß erläutert: „Ich stelle ein umfangreiches Maßnahmenbündel von Notruf bis Herzdruckmassage und Defi-Einsatz vor. Dabei unterscheide ich aber selbstverständlich zwischen Schritten und Maßnahmen, die Kinder selbst können sollten, und Schritten, von denen sie erstmal nur wissen sollten, dass es sie überhaupt gibt“. Ein aussagefähiges Beispiel? Der vollständige Notruf, den auch schon Kinder absetzen können, ist häufig der erste wichtige Schritt bei der Ersten Hilfe.
Die Palette von Falko Voß reicht über Notruf, Absicherung von Unfallstellen, Eigenschutz, Wundversorgung, Kühlung, Helmabnahme, stabile Seitenlage bis hin zu Maßnahmen bei Herzproblemen. Dass der Erste-Hilfe-Kurs vom DRK mit diesem Umfang bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hervorragend angekommen ist, belegen diverse Aussagen wie „Hat ganz viel Spaß gemacht!“, „Ich habe wirklich was gelernt!“, „Das kann ich auch im echten Leben gut gebrauchen!“. Und auch Falko Voß, in jungen Jahren übrigens selbst aktiver Judoka, hat sein persönliches Fazit gezogen: „Eine lebendige Gruppe mit hohem Interesse an den einzelnen Maßnahmen, die gut und intensiv mitgemacht hat!“ Fazit des Berichterstatters: Mit dem Lernen von Erste-Hilfe-Maßnahmen kann oder besser sollte man gar nicht früh genug anfangen…

Foto: Carsten Stender, Kreissportverband Ostholstein.
DRK-Ausbilder Falko Voß zeigt den jungen Judoka die Bestandteile eines KFZ-Verbandskasten sowie deren Einsatzmöglichkeiten.

Foto: Carsten Stender, Kreissportverband Ostholstein.
Über soviel Konzentration im Unterricht würden sich alle Lehrerinnen und Lehrer freuen: Henry legt seinem Kumpel Tomte einen Verband an.
Fragen zu dieser Pressemitteilung beantwortet gern Carsten Stender unter presse@ksvoh.de und 0174 6883447.